Nadelstichverletzung

Hinweise zu speziellen Erregern

(Auszug Einsenderhinweise gezielte Anforderung einzelner Erreger)

Humanes Immundefizienzvirus (HIV)

Humanes Immundefizienzvirus Typ 1 und 2 (HIV-1/-2)

Verfahren

Antikörper-/Antigennachweis

Nachweis von RNA

Indikation

 
  • Unspezifische, gegebenenfalls persistierende Mono­nukleose-ähnliche Symptomatik, Lymphknotenschwellung
  • Hinweise auf einen immunologischen Defekt mit oder ohne opportunistische Infektionen oder Tumoren
  • Enzephalopathie
 

Material

Serologie

  • Serum, Plasma

PCR

  • EDTA-Blut
 

Methode

 
  • Qualitativer Nachweis von HIV-1-/HIV-2-Ak, p24-Ag mittels CMIA (Such-/Screeningtest der 4. Generation)
  • Qualitativer Nachweis von HIV-1/-2-Ak als Immunoblot (Bestätigungstest)
  • Quantitative Bestimmung von HIV-1-RNA im Real-Time-PCR-Verfahren
 

Lauris-
Auftragserteilung

Serologie

Hepatitis/HIV Serologie → HIV 1/2 Ak + p24 Ag (Suchtest)

PCR

PCR Viren → HIV RNA-Nachweis (qualitativ/quantitativ)

Weiterführende Informationen

Hygienemerkblatt der UMR

Nadelstichverletzung

Folgende Parameter gehören zur Routinediagnostik:

Indexpatient

  • Anti-HBc-IgG/IgM (gesamt), HBs-Ag, Anti-HBs, Anti-HCV sowie ein HIV-Suchtest

Verletzter (betroffener Mitarbeiter)

  • Anti-HBs, Anti-HCV und HIV-Suchtest

HIV-Genotypisierung sowie genotypische Resistenztestung bei Erstnachweisen können nach Anforderung in einem Fremdlabor erfolgen.

Stand: Januar 2021

Humanes Immundefizienzvirus Typ 1 und 2 (HIV-1/-2)

Hepatitis B-Viren (HBV)

Hepatitis B- und D-Viren

Verfahren

Antikörpernachweis

Nachweis von Nukleinsäure

Indikation

 
  • Unklare Hepatopathien
  • Akute oder chronische  Hepatitis
  • Hepatitis-B und -D-Koinfektion
  • Hepatitis D-Superinfektion eine HBV-Trägers
 

Material

Serologie/PCR

  • Serum, EDTA-Blut
 

Methode

 
  • Qualitativer Nachweis von Hepatitis-B-Oberflächen-Antigenen (HBe- und HBsAg) mittels CMIA/ECLIA
  • Qualitativer und quantitativer Nachweis von Antikörpern gegen das Hepatitis-B-Virus (Anti-HBc-IgG/IgM, Anti-HBe-IgG, Anti-HBs-IgG) mittels CMIA/ECLIA
  • Quantitative Bestimmung der HBV-DNA im Real-Time-PCR-Verfahren
 

Lauris-
Auftragserteilung

Serologie

  • Hepatitis/HIV Serologie → Hepatitis B → HBsAg, HBsAk, HBcAk (IgG und IgM)
  • Hepatitis/HIV-Serologie → Hepatitis Suchprogramm (enthält HAV-, HBV-, HCV-Serologien)

PCR

  • PCR Viren → Hepatitis B-DNA-Nachweis (qualitativ/quantitativ)
 

Weiterführende Informationen

Hygienemerkblatt der UMR

Nadelstichverletzung

Folgende Parameter gehören zur Routinediagnostik:

Indexpatient

  • Anti-HBc-IgG/IgM (gesamt), HBs-Ag, Anti-HBs, Anti-HCV sowie ein HIV-Suchtest

Verletzter (betroffener Mitarbeiter)

  • Anti-HBs, Anti-HCV und HIV-Suchtest

Das Hepatitis-D-Virus wird nur bei Menschen mit aktiver HBV-Infektion nachgewiesen.

Eine Abklärung des HDV-Trägerstatus wird, zumindest einmal initial, bei allen Patienten mit einer nachgewiesenen Hepatitis B empfohlen.

Eine HBV-Genotypisierung bei Erstnachweisen, eine genotypische Resistenztestung sowie die Bestimmung der Hepatitis-D-RNA erfolgen nach Versand in ein Fremdlabor.

Stand: Januar 2021

Hepatitis B- und D-Viren

Hepatitis C-Virus (HCV)

Hepatitis C-Virus

Verfahren

Antikörpernachweis

Nachweis von RNA

Indikation

 
  • Unklare Hepatopathien, Leberzirrhose, Leberzellkarzinom
  • Akute oder chronische  Hepatitis
 

Material

Serologie/PCR

  • Serum, EDTA-Blut
 

Methode

 
  • Qualitativer Nachweis von IgG- und IgM-Antikörpern (gesamt) mittels CMIA als Suchtest
  • Qualitativer Nachweis von IgG- und IgM-Antikörpern (gesamt) mittels Line-Immunoassay (LIA) als Bestätigungs­test
  • Quantitative Bestimmung der HCV-RNA im Real-Time-PCR-Verfahren
 

Lauris-
Auftragserteilung

Serologie

  • Hepatitis/HIV Serologie → HCV Ak
  • Hepatitis/HIV-Serologie → Hepatitis Suchprogramm (enthält HAV-, HBV-, HCV-Serologie)

PCR

  • PCR Viren → Hepatitis C RNA-Nachweis (qualitativ/quantitativ)
 

Weiterführende Informationen

Hygienemerkblatt der UMR

Nadelstichverletzung

Folgende Parameter gehören zur Routinediagnostik:

Indexpatient

  • Anti-HBc-IgG/IgM (gesamt), HBs-Ag, Anti-HBs, Anti-HCV sowie ein HIV-Suchtest

Verletzter (betroffener Mitarbeiter)

  • Anti-HBs, Anti-HCV und HIV-Suchtest

Für die Beurteilung einer Infektiosität ist die molekularbiologische Bestimmung der Viruslast erforderlich.

Die HCV-Genotypisierung erfolgt nach Versand in ein Fremdlabor.

Stand: Januar 2021

Hepatitis C-Virus

Zeitliches Bearbeitungsschema Nadelstichverletzung

(Auszug zeitliches Bearbeitungsschema IMIKRO )

ErregerNachweisartGeeignete MaterialienMo.Di.Mi.Do.Fr.Sa.So.
Indexpatient (HIV, HBV, HCV)AG/AKSerumxxxxxx3x3
Verletzter Mitarbeiter (HIV, HBV, HCV)AG/AKSerumxxxxxx3x3

Stand: März 2021


Legende

Erklärung Symbole Wochentage

Symbol

Erklärung

x

Bearbeitung der Materialien bei Probeneingang bis 18:00 Uhr
(die Bearbeitungszeiten variieren methodenbedingt zwischen 0,5 h bis 28 d)

x1

Bearbeitung der Materialien bei Probeneingang bis 10:30 Uhr
(die Bearbeitungszeiten variieren methodenbedingt zwischen 0,5 h bis 28 d)

x2

sofortige Bearbeitung nur bei Augenabstrichen (Keratokonjunktivitis epidemica), sonst am Folgetag

x3

sofortige Bearbeitung der HIV-Serologie im Rahmen von Nadelstichverletzungen (NSV)

Geeignete Materialien

Abkürzungen

Erklärung

A.-Abstr.

Analabstriche

Abstr.

Abstriche

AWM

Atemwegsmaterialien

BAL

Bronchioalveoläre Lavage

EDTA-Bl.

EDTA-Blut

Gew.

Gewebe

Li.

Liquor

Nagelgesch.

Nagelgeschabsel

Pkt.

Punktate

Ser.

Serum

Stu.

Stuhl

Ur.

Urin

Mögliche Materialien

Atemwege (AWM)

  • Brochialsekret
  • Brocheoalveoläre Lavage (BAL)
  • Mundspülwasser
  • Pleurapunktat
  • Sputum
  • Tracealsekret
  • sonstige Atemwegssekrete

Auge

  • Abstrich
  • Glaskörperpunktat
  • Vorderkammerpunktat
  • sonstige Materialien

Medizinprodukte/Fremdkörper

  • Drainage
  • Drainspitze
  • Katheterspitze
  • Stent
  • sonstige Materialien

Haut/Hautanhang

  • Abstrich
  • Haut
  • Haare
  • Hautgeschabsel
  • Nagelgeschabsel
  • Wundabstrich
  • sonstige Materialien

Herz/Kreislauf

  • Blutkultur (peripher)
  • Blutkultur (zentral)
  • EDTA-Blut
  • Herzklappe
  • Knochenmark
  • Serum
  • sonstige Materialien

Hals-Nasen-Ohren (HNO)

  • Abstrich Mundhöhle
  • Mundspülwasser
  • Nasenabstrich
  • Nasennebenhöhlenabstrich
  • Ohrabstrich
  • Rachenabstrich
  • Tonsillenabstrich
  • sonstige Materialien

Gastrointestinaltrakt

  • Anus praeter-Sekret
  • Aszitespunktat
  • Duodenalsaft
  • Galle
  • Intraabdominalabstrich
  • Magenbioptat
  • Schleimhaut-PE
  • Stuhlprobe
  • sonstige Materialien

Knochen/Gelenke

  • Bioptat/Gewebe
  • Gelenkspunktat
  • Knochenpunktat
  • Tiefer Abstrich
  • Wirbelsäule
  • sonstige Materialien

Urogenitaltrakt

  • Blasenpunktionsurin
  • Dauerkatheterurin
  • Einmalkatheterurin
  • Erststrahlurin
  • Klebebeutelurin
  • Mittelstrahlurin
  • Fistelurin
  • PCN-Urin
  • Anusabstrich
  • Rektumabstrich
  • Cavum uteri Abstrich
  • Cervixabstrich
  • Ejakulat
  • Glas Penis Abstrich
  • Urethraabstrich
  • sonstige Materialien

Zentrales Nervensystem (ZNS)

  • Bioptat/Gewebe
  • Liquor
  • Liquor in BK-Medium
  • sonstige Materialien

"Sonstige Materialien" bitte nur nach Rücksprache mit den verantwortlichen akademischen Mitarbeitern annehmen bzw. zur Einsendung zulassen.

Nachweisart

Kürzel

 

AG

Antigennachweis

AK

Antikörpernachweis

Kultur

Kulturnachweis

PCR

Polymerasekettenreaktion

Seq

Sequenz

Hinweis Versand

In obiger Liste nicht aufgeführte Untersuchungsgänge können nach telefonischer Absprache an ausführende Laboratorien verschickt werden.

Sofortmaßnahmen

(Auszug Basishygieneordung der UMR)

Schema Sofortmaßnahmen

Sofortmaßnahmen

Stand: September 2017

Sofortmaßnahmen

Hygienemerkblätter

(Auszug Hygienemerkblätter der UMR)

HIV/AIDS

HIV/AIDS

Meldepflicht

Erreger nicht namentlich durch Labor zu melden (laut IfSG § 7)

Erreger

Humanes Immundefizienz Virus

Infektiöses Material

  • Körperflüssigkeiten,
    • insbesondere Blut;
  • Sekrete,
    • insbesondere Sperma,
    • Vaginalsekret,
    • Muttermilch;
  • jegliches Gewebe

Übertragungsweg

  • Stich- und Schnittverletzungen,
  • Schleimhautkontakt,
  • Aerosole bei Verletzung des Patienten im Respirationstrakt
    (z. B. zahnärztliche Behandlung!)

Inkubationszeit

  • Monate bis Jahre

Dauer der Infektiosität

  • lebenslang

Diagnostik (zum Erstnachweis bzw. Verlauf)

  • Serum auf Antikörper/Antigene, 
  • ggf. EDTA-Blut für die PCR in die Virologie
  • Keine Verlaufsdiagnostik aus rein hygienischer Indikation erforderlich!

Hygienemaßnahmen/Schutzmaßnahmen

Isolierung

Zum Schutz der Umgebung nur erforderlich:

  • bei schwer lenkbaren und inkontinenten Patienten;
  • bei unkontrollierten Blutungen;
  • bei profusen Durchfällen;
  • beim Auftreten von unklaren Sekundärinfektionen 

Zum Schutz des Patienten eventuell erforderlich:

  • zum Schutz des an AIDS klinisch manifest erkrankten Patienten

Ansonsten ist die Unterbringung in einem Einzelzimmer nicht erforderlich!

Eine eigene Toilette/Toilettenstuhl ist nicht notwendig.

Entisolierung

Wenn Isolierung aus den angeführten Punkten erforderlich ist, dann Entisolierung nach Rücksprache mit der Krankenhaus­hygiene.

Kontaktpatienten

Es besteht keine Gefährdung für Mitpatienten
(wenn Indexpatient kooperativ, siehe Isolierung).

Besucher

Standardhygiene ist ausreichend.

Es gelten daher keine weiteren Einschränkungen für Besucher, Studierende und Mitarbeiter anderer Bereiche.

Ambulanter Bereich

Standardhygiene ist ausreichend.

Händedesinfektion

Händedesinfektion gemäß Basishygieneordnung.

Alle im Hause verfügbaren Händedesinfektionsmittel sind geeignet.

Einwirkzeit beachten!

Einmalhandschuhe

Erforderlich bei Kontakt mit erregerhaltigem Material, Körper­flüssigkeiten oder Ausscheidungen.

Nach dem Ablegen hygienische Händedesinfektion!

Schutzkittel

Erforderlich, wenn mit Verspritzen von kontaminiertem Material gerechnet werden muss.

Mund-Nasen-Schutz/Schutzbrille

Erforderlich, wenn mit Aerosolbildung oder Verspritzen von Blut, Körperflüssigkeiten oder Ausscheidungen zu rechnen ist (z. B. Intubation, Absaugung, etc.).

Wäscheentsorgung

Entsorgung im fest verschlossenen Wäschesack.

Geschirr

Geschirrspülautomat, Betriebstemperatur > 60 °C.

Sofern vorhanden, chemisch-thermische Desinfektion mit Gewerbegeschirrspüler.

Pflege-/Behandlungs- und Untersuchungsgeräte und -Hilfsmittel (Medizinprodukte)

Nach Gebrauch desinfizierend reinigen bzw. Aufbereitung nach Herstellerangaben bzw. verwerfen.

Abfallentsorgung

Normale Entsorgung (‘‘Krankenhausspezifische Abfälle‘‘ – AS 180104/180101/Abfallgruppe B);

Fäzes und Urin in die Kanalisation

Flächendesinfektion

Desinfektion nach Kontamination, bei Entlassung bzw. routine­mäßig laut Basishygieneordnung (siehe BHO/Desinfektion).

Desinfektionsmittel laut Desinfektionsplan

Patiententransfer

Beim Transport sind keine Besonderheiten zu beachten.

Standardhygiene ist ausreichend.

Besonderheiten im OP

Es ist nicht notwendig, infektiöse Patienten am Ende des Programms zu behandeln.

Neben der allgemeinen Standardhygiene im OP oder der Funktionsabteilung ist das Tragen von doppelten Handschuhen sowie Gesichtsschutz (Augenschutz) sinnvoll.

Besonderheiten für das Personal

Siehe auch BHO/Sofortmaßnahmen nach Nadelstich- oder Schnittverletzung, Kontamination von geschädigter Haut, Auge oder Mundhöhle

Konsultation zu jeder Tages- oder Nachtzeit des dienst­habenden Arztes bzw. des Stationsarztes der Abteilung für Infektiologie und Tropenmedizin (ZIM11)

0381 494 7515.

Schwangere Mitarbeiterinnen

Kontakt mit dem Patienten ist erlaubt.

Invasive Maßnahmen dürfen nicht durchgeführt werden.
 


Stand: August 2020

HIV/AIDS

Hepatitis B/C/D

Hepatitis B/C/D

Meldepflicht

Verdacht, Nachweis, Erkrankung, Tod namentlich zu melden an:

Gesundheitsamt
Abteilung Infektionsschutz
Paulstraße 22
18055 Rostock
0381 381 9552

  • Pflichtformular laut Infektionsschutzgesetz § 6 (1)
  • Formulare sind hier bzw. im SAP abrufbar
  • Meldepflichtig ist der feststellende Arzt

Darüber hinaus ist der direkte oder indirekte Nachweis durch den Leiter des diagnostizierenden Labor namentlich zu melden:

  • für HBV und HDV im Fall des Hinweises auf eine akute Infektion;
  • für HCV für alle Nachweise, sofern nicht bekannt ist, dass eine chronische Infektion vorliegt (§ 7 (1) IfSG)

Erreger

Hepatitis B-Virus

Hepatitis C-Virus

Hepatitis D-Virus (nur in Verbindung mit Hepatitis B-Virus-Infektion)

Infektiöses Material

Körperflüssigkeiten, 

  • insbesondere Blut;
  • Sperma,
  • Vaginalsekret

Übertragungsweg

  • Stich- und Schnittverletzungen,
  • sonstige ggf. auch kleine Verletzungen,
  • Schleimhautkontakt,
  • Aerosole bei Verletzung des Patienten im Respirationstrakt (z. B. zahnärztliche Behandlung!)

Inkubationszeit

HBV

40-200 Tage
(im Durchschnitt 60-90 Tage)

HCV

2-24 Wochen
(im Durchschnitt 6-9 Wochen)

Dauer der Infektiosität

HBV

Bei ca. 80 % der Betroffenen wegen spontaner Ausheilung

  • < ½ Jahr

Bei den restlichen 20 % ohne eine spezifische Behandlung sowie bei der überwiegenden Mehrzahl von HCV-Infizierten ohne eine spezifische Behandlung:

  • langfristig
    (d. h. im Bereich von Jahren, wenn nicht lebenslang)

Für HDV-Infizierte bestimmt die aktive HBV-Infektion die Infektiosität.

Für HBV- und HCV-Infizierte gilt:

Die Infektiosität sinkt unter einer spezifischen Therapie innerhalb weniger Wochen in der Regel unter die Gefahrengrenze.

Gegen HBV geimpfte Mitarbeiter und Kontaktpatienten sind in der Regel gegen die HBV-Infektion geschützt (ggf. Impftiter rasch bestimmen lassen).

Diagnostik (zum Erstnachweis bzw. Verlauf)

Serum auf Antikörper und Antigene,

Ggf. EDTA-Blut für die PCR in die Virologie

Viruslast mittels PCR (Virologie) zur Bestimmung der Infektiosität

Hygienemaßnahmen/Schutzmaßnahmen

Isolierung/Entisolierung

In der Regel nicht erforderlich

Ausnahme: Blutender Patient, unkontrollierbar aggressiver bzw. verwirrter Patient;

Eine eigene Toilette/Toilettenstuhl ist in der Regel nicht notwendig.

Ausnahme: Unbehandelter, schwer lenkbarer HBV-Patient mit unkontrol­lierbaren Blutungen (z. B. bei Fissuren, Hämorrhiden, Menses).

Kontaktpatienten

Von Indexpatienten mit geringer HBV-Viruslast bzw. unter laufender anti-HBV-Therapie sowie von HCV-Patienten geht in der Regel keine Gefahr für Mitpatienten aus.

Ferner sind gegen HBV geimpfte Kontaktpatienten nicht gefährdet.

Besucher

Standardhygiene ist ausreichend.

Es gelten daher keine weiteren Einschränkungen für Besucher, Studierende und Mitarbeiter anderer Bereiche.

Ambulanter Bereich/Aufwachraum

Standardhygiene ist ausreichend.

Händedesinfektion

Händedesinfektion gemäß Basishygieneordnung.

Alle im Hause verfügbaren Händedesinfektionsmittel sind geeignet.

Einwirkzeit beachten!

Einmalhandschuhe

Erforderlich bei Kontakt mit erregerhaltigem Material, Körper­flüssigkeiten oder Ausscheidungen.

Nach dem Ablegen hygienische Händedesinfektion!

Schutzkittel

Erforderlich, wenn mit Verspritzen von kontaminiertem Material gerechnet werden muss.

Mund-Nasen-Schutz/Schutzbrille

Erforderlich, wenn mit Aerosolbildung oder Verspritzen von Blut, Körperflüssigkeiten oder Ausscheidungen zu rechnen ist (z. B. Intubation, Absaugung, etc.).

Wäscheentsorgung

Entsorgung im fest verschlossenen Wäschesack.

Geschirr

Geschirrspülautomat, Betriebstemperatur > 60°C

Sofern vorhanden, chemisch-thermische Desinfektion mit Gewerbegeschirrspüler

Pflege-/Behandlungs- und Untersuchungsgeräte und-Hilfsmittel (Medizinprodukte)

Nach Gebrauch desinfizierend reinigen bzw. Aufbereitung nach Herstellerangaben bzw. verwerfen.

Abfallentsorgung

Normale Entsorgung (‘‘Krankenhausspezifische Abfälle‘‘- AS180104/180101/Abfallgruppe B);

Fäzes und Urin in die Kanalisation

Flächendesinfektion

Desinfektion nach Kontamination, bei Entlassung bzw. routinemäßig laut Basishygieneordnung
(siehe BHO/Desinfektion).

Desinfektionsmittel laut Desinfektionsplan

Patiententransfer

Beim Transport sind keine Besonderheiten zu beachten.

Standardhygiene ist ausreichend.

Besonderheiten im OP

Neben der allgemeinen Standardhygiene im OP oder der Funktionsabteilung ist das Tragen von doppelten Handschuhen sowie Gesichtsschutz (Augenschutz) sinnvoll.

Besonderheiten für das Personal

Nicht-immunes Personal
(mit Patientenkontakt, Labor- und Entsorgungspersonal sowie Reinigungspersonal) muss sich einer Impfung unterziehen (ArbSchG!), ansonsten ist eine Beschäftigung mit Expositionsrisiko nicht möglich.

Simultanimmunisierung nur bei HBV-Exposition:
ist bei nicht-immunem Personal postexpositionell umgehend zu veranlassen.

Bei Rückfragen Information durch den Betriebsärztlichen Dienst!

Schwangere Mitarbeiterinnen

Kontakt mit dem Patienten ist unter strikter Einhaltung der Standardhygieneregeln erlaubt.

Invasive Maßnahmen dürfen nicht durchgeführt werden.

Stand: August 2020

Hepatitis B/C/D